Organ zur fachlichen Aus- und Weiterbildung
für Vorarbeiter, Arbeitsvorbereiter,
Zeitnehmer, Kalkulatoren
sowie weitere Betriebsfachleute
Frage S.F. in B.: Könnte die «Zusammenarbeit» Aufschluß geben über den Aufbau und die Anwendung von Loga-Präzisionsrechenscheiben ?
Antwort: Rechenscheiben sind Rechenschieber, deren Skalen kreisförmig angeordnet sind.
Schon vor 100 Jahren haben die Mathematiker herausgefunden, daß Kreisrechner enorme Vorteile gegenüber geradlinigen Schiebern aufweisen.
Die Fabrikation genau arbeitender Scheiben ließ sich mit den damaligen Mitteln leider nicht durchführen.
Damit erlangte der viel einfacher konstruierte Stab in technischen Kreisen eine weltweite Verbreitung, die scheinbar auch von stark verbesserten Rechenscheiben nicht mehr eingeholt werden kann.
In den letzten Dezennien sind nun aber Materialien und Verfahren zur Aufbringung von Skalen entwickelt worden, die der Rechenscheibenherstellung neuen Auftrieb gegeben haben.
Insbesondere das Aluminium tritt heute als geeignetes Konstruktions-Metall hervor.
Dank dem geringen spezifischen Gewicht, der einfachen Verarbeitungsmöglichkeit und dem erstklassigen Oberflächenschutz durch anodische Oxydation konnte man mit neuem Mut an die Fabrikation von Rechenscheiben herantreten.
Im Schilderverfahren ist es zudem gelungen, Skalendruck und anodische Oxydation zu verbinden.
Es entstehen dadurch Skalen und Schriftbilder, die gegen Abnützung äußerst widerstandsfähig
sind.
Die weitere Entwicklung hat gezeigt, daß mit diesem Verfahren wohl sehr handliche und auch preiswerte Rechenscheiben hergestellt werden können.
Punkto Präzision können diese aber immer noch nicht mit dem traditionellen Rechenstab konkurrieren.
Schuld an dieser Unterlegenheit tragen zwei Erscheinungen, nämlich der unvermeidliche Fehler beim Gummidruck-Schilderverfahren einerseits und die mangelhafte Zentrierung der Innern und äußern Skalenscheiben anderseits.
Überall da, wo Resultatabweichungen von mehreren zehntel Millimetern toleriert werden können, lassen sich solche Scheiben trotzdem anwenden.
Der letzte Schritt zur Vervollkommnung der Aluminium-Rechenscheibe ist nach langjährigen Versuchen der Firma Loga-Calculator AG Uster (Schweiz) gelungen.
Die Skala der Loga-Rechenscheiben werden auf weiß kaschierte Aluminium-Bleche mit einem besonderen lithographischen Verfahren aufgetragen und klimabeständig durch haltbare Lackschicht geschützt.
Die so aus einem Stück fabrizierte Skalentafel wird durch Stanzschnitte in einen Außenkranz und eine Innenscheibe getrennt.
Erst jetzt können diese Teile in das anodisch oxydierte Aluminium-Gehäuse eingebaut werden, wobei eine Zentrierung von wenigen tausendstel Millimetern beobachtet wird.
Die Taschenmodelle tragen auch auf der Rückseite Skalen, welche mit der Vorderseite durch ein patentiertes Verfahren gekuppelt sind, womit selbst komplizierte technische oder kaufmännische Rechenprobleme in einer einzigen Einstellung zu Ende gerechnet werden können.
Die großen Tischmodelle weisen stark verbesserte Skalen auf, die erlauben, daß die heutigen, viel genaueren Meß-, Wäge- und Beobachtungszahlen in der Technik zuverlässig rechnerisch verarbeitet werden können, womit teure Rechenmaschinen eingespart werden.
Die 50 000 Loga-Rechenscheiben, die bis heute in aller Welt Käufer gefunden haben, bilden die Grundlage für eine rasche Gleichstellung mit besten Rechenstäben.
Zudem sind theoretische Möglichkeiten entwickelt worden, die auf der zyklischen Wiederholung der logarithmischen Kreisskala basieren und erlauben, die Resultate um zwei Ziffern genauer abzulesen als beim Rechenstab.
In der Schweiz arbeiten fast 50 Prozent der technischen Schulen mit Loga-Rechenscheiben.
Es werden folgende Vorteile besonders hervorgehoben:
W. Daemen